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dieWertschöpfer - Wertschöpfung durch Wertschätzung
April 2019

Wertschöpfung durch Wertschätzung

Klare Ansagen und respektvoller Umgang – wie lässt sich das verbinden. Der Weg führt über das Thema Wertschätzung. Wie Sie damit auch Ihre Produktivität steigern können, lesen Sie hier.

Wertschöpfung durch Wertschätzung 

Immer wieder ist in Fachzeitschriften dieser ausdrucksstarke Slogan zu lesen. Doch was bedeutet das eigentlich und ist es übertragbar auf unsere Handwerksgruppe?

Grundsätzlich lässt sich der Prozess der Wertschöpfung in drei Bereiche gliedern:

1. Steigerung der Produktivität
Durch Zuhilfenahme technologischer Hilfsmittel, beispielsweise durch den sinnvollen Einsatz von Airlessgeräten und Werkzeugen, kann die Leistung gesteigert werden. Getreu dem Motto: "Aus 3 mach 5!" 

2. Optimieren der operativen und administrativen Aktivitäten im Unternehmen
Wie werden gewisse Abläufe durchgeführt und sind diese noch zeitgemäß? Schreibe ich Notizen handschriftlich oder nutze ich bereits Notes Programme wie, Wunderlist oder Craftnote und verknüpfe damit Kalendereinträge und Informationen mit dem Arbeitsplatz im Standort und kann zeitgleich Kollegen in die Aufgaben miteinbeziehen?

3. Optimieren der Einkaufspreise
"Der Gewinn liegt im Einkauf" – eine alte Kaufmannsweisheit, die auch heute noch gültig ist. Sicher spielt sie im Handel eine vordergründige Rolle, aber auch im Handwerk ist sie nicht zu unterschätzen. Wenn man von "Wertschöpfung" spricht, meint man also insbesondere diese drei vorgestellten Hauptkategorien.

Aber auch Wertschätzung beeinflusst die Produktivität ...
Jedoch sind das nicht die einzigen Stellschrauben. Auch mit der Wertschätzung Ihrer Mitmenschen und deren Leistungen können Sie erheblichen Einfluss auf die Produktivität nehmen. Dies gilt besonders für Ihre Mitarbeiter, sind sie doch die tragende Säule im Unternehmen. Eigentlich lohnt es sich aber immer in allen Lebensbereichen, Wertschätzung zu leben.

Und wie kann Wertschätzung auf Baustellen genutzt werden, wo doch oftmals ein eher rauer Umgangston herrscht und "deutliche Ansagen" an der Tagesordnung stehen. Auf manchen Großbaustellen fühlt sich das schon fast militärisch an. "Klar, sonst läuft es ja nicht", denken manche Kollegen vielleicht.

Wenn schnelle Entscheidungen gefragt sind, kann es in der Tat sinvoll sein, klare Ansagen zu machen und vom Laissez-faire-Führungsstil Abstand zu nehmen. Wenn die menschliche Komponente und der Respekt dem anderen Menschen gegenüber nicht außer Acht gelassen wird, kann auch ein autoritärer Führungsstil wertschätzend sein. Wenn die Bereitschaft da ist, auf die Bedürfnisse und Interessen des Gegenübers einzugehen, sehr gut sogar.

Das ist insbesondere eine innere Haltung, die sich im Verhalten der leitenden Personen ausdrückt. Man ist konsequent geradlinig UND wertschätzend. Man orientiert sich an den Bedürfnissen des Gegenübers – und dennoch behält man die Kontrolle. Man geht auf den anderen ein – und trotzdem übt man ein hohes Maß an Autorität aus. 

Vom Sollen zum Wollen
Sie steigern also die Produktivität, indem Sie alle nötigen Werkzeuge und Maschinen zur Verfügung stellen. Sie investieren in Ihre Mitarbeiter, schulen sie regelmäßig und bringen sie persönlich weiter – was für sich gesehen schon Wertschätzung bedeutet. Das tun sie natürlich auch, weil Sie wollen, dass man sich die Arbeit erleichtert, dass man "mehr schafft", die menschlichen Ressourcen geschont und zugleich effizient eingesetzt werden, dass Ihre Mitarbeiter ihre Arbeit mit Leidenschaft verrichten und dem Unternehmen möglichst lange zur Verfügung stehen.

Wertschätzung bedeutet demnach auch, Leistung anzuerkennen, Stärken herauszustellen, ein positives Umfeld und eine angenehme Atmosphäre zu schaffen, damit Ihre Mitarbeiter motiviert werden, das Beste zu leisten.

Autor: Ali Yildirim, Baustellentechniker
Image: mohamed Hassan

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